Werkstatt-Konzert
Der Tod und das Mädchen
06. Oktober 2023 / 17:30 Uhr / Aula des Louise-Henriette-Gymnasiums, Dr.-Kurt-Schumacher-Straße 8
In unserem zweiten Schüler*innenkonzert der diesjährigen Saison steht die Verbindung von Literatur und Musik im Zentrum. Wir widmen uns dem Schaffen Hugo Wolfs, einem Komponisten, der vor allem Liedliebhabern und Sängern wohlbekannt ist. Die Texte stammen dabei von Goethe, Eichendorff und Mörike, drei der beliebtesten Dichter für Liedkompositionen. Diese außergewöhnliche Besetzung ist nur selten zu hören und erzeugt eine unglaubliche Fragilität und Transparenz.
Der Text «Tod und das Mädchen», 1775 von Matthias Claudius verfasst, greift ein in der Romantik sehr beliebtes Thema auf: den Erlösungsgedanken durch den Tod und die Nähe dazu. Der Tod spricht dabei mit dem Mädchen und versucht sie zum Einschlafen zu verführen. Dieses schaurige und gleichzeitig erotische Motiv wurde seit dem 16. Jahrhundert in verschiedenen Gattungen verarbeitet.
Schubert, welcher zu der Zeit der Entstehung des Streichquartetts an Syphilis erkrankt war und in einer Krise steckte, vertonte diesen Text auf eine sehr eindrückliche und packende Art und Weise. Wir haben uns hier zu einer unkonventionellen Gegenüberstellung der Lied- und Streichquartett-Version entschieden. Dem 2. Satz des Streichquartetts, welches die Motivik aus dem Lied aufgreift und variiert, wird das Lied vorangestellt. So rückt auch im Streichquartett die Textvorlage in den Vordergrund.
«Das Mädchen:
Vorüber! Ach vorüber! / Geh wilder Knochenmann! / Ich bin noch jung, geh Lieber! / Und rühre mich nicht an.
Der Tod:
Gib deine Hand, du schön und zart Gebild! / Bin Freund, und komme nicht, zu strafen: / Sei gutes Muts! Ich bin nicht wild, / Sollst sanft in meinen Armen schlafen.»
Künstler*innen

Annie Jacobs-Perkins
Violoncello

Vincent Wilke
Bariton