Was wäre das Leben ohne Hoffnung?
Klarinettentrio
08. November 2025 | 16:00 Uhr
Orangerie im Schlosspark, Kanalstraße 26a
Mit unserem letzten Programm dieser Konzertsaison schließen wir thematisch an das vorangegangene Konzert »Licht und Schatten« an. Der Pianist Alexander Boeschoten eröffnet das Programm mit den Gesängen der Frühe op. 133 von Robert Schumann. Eines der vielen Meisterwerke für Klavier Solo von Schumann und gleichzeitig sein letztes Werk für diese Besetzung. Das Zitat »Was wäre das Leben ohne Hoffnung?« stammt aus dem Hyperion von Friedrich Hölderlin. Schumann hatte seinen Gesängen der Frühe ursprünglich die Widmung »An Diotima« hinzufügen wollen, einer Figur aus Hölderlins literarischem Meisterwerk. Das Zitat schließt sowohl an das vorangegangene Programm an, als auch an den Kreis zum Beginn mit den Gesangsquartetten Schumanns und den Höhen und Tiefen der Liebe. Die fünf Stücke waren für Schumann selbst von großer Bedeutung, weshalb er noch in seinem letzten Lebensabschnitt in der Heil- und Pflegeanstalt Endenich an ihnen arbeitete. Sie waren eine Reaktion auf die ersten Kompositionen von Johannes Brahms, den Schumann als große Begabung ansah und den er zu fördern gedachte. Damit spannen diese Klavierstücke auch den Bogen zur zweiten Hälfte des Programms. Die fünf Stücke sind in einem schlichten Ton gehalten und haben eine tiefe, musikalische Emotionalität.
»Musikstücke, die die Empfindungen beim Herannahen und Wachsen des Morgens schildern, aber mehr aus Gefühlsausdruck, als Malerei.«
Sagt Schumann selbst über seine Stücke. Darauf folgt Beethovens Klarinettentrio op. 11, das als »Gassenhauer-Trio« bekannt ist. Es hat eine besondere Leichtigkeit, die nicht immer bei Beethoven zu finden ist. Der Beiname »Gassenhauer-Trio« fußt darauf, dass Beethoven im dritten Satz ein Thema aus der Oper »L`amor marinaro«, von dem heute wenig bekannten Joseph Weigl, als Variationen verarbeitete. Damals war diese Oper ein großer Erfolg und die Melodie dieser Arie ein Gassenhauer, also ein weitläufig bekannter Erfolg. Nach der Pause folgt ein großes Standardwerk der romantischen Kammermusik, das Klarinettentrio von Johannes Brahms. Brahms hat nicht viele Werke für Klarinette komponiert, war jedoch so von dem in seinen Augen begnadeten Klarinettisten Richard Mühlfeld inspiriert, dass er zwischen 1891 und 1894 gleich mehrere Werke für dieses Instrument schrieb. In dieser Zeit entstanden neben dem Klarinettentrio auch noch das Klarinettenquartett (1891) und 2 Sonaten für Klavier und Klarinette (1894).