Tanz um die Welt
Salonmusik
08 . Juni 2024 | 18:00 Uhr
Regine-Hildebrandt-Haus (Dachgeschoss), Sachsenhausener Str. 1
«Die Guten gehen im gleichen Schritt. Ohne von Ihnen zu wissen, tanzen die Andern um Sie die Tänze der Zeit.»
Dieses Zitat Franz Kafkas, dessen 100-jähriger Todestag dieses Jahr gefeiert wird, legt offen wie der Tanz seit jeher eine starke Ausdrucksform der Menschen ist. Doch was wäre der Tanz ohne die Musik, welche uns die Inspiration und die Emotionen liefert, die wir darin ausdrücken? Genau dieser Musik ist unser diesjähriges Salonkonzert gewidmet. Zwei Violinen, ein Violoncello und ein Klavier «tanzen» sich mit einer breiten Palette an Farben und Rhythmen musikalisch durch viele Länder und entdecken mit Ihnen die Tanzkulturen Europas. Wir beginnen mit einem Tango von Eldo Di Lazzaro – «Chitarra Romana» (die Römische Gitarre) – dieses italienische Lied steht ganz im Zeichen der Leidenschaft, so heißt es darin:
«Während der Fluss wandelt / Folge ich ihm, weil er mich mitreißt / Und mein Herz mitreißt»
Nach diesem feurigen Start hören wir Tänze aus Ungarn und Spanien, zwei Länder, die berühmt sind für ihre überwältigende Fülle an berauschender Volksmusik. Dieser volkstümlichen Sprache hat sich Manuel De Falla sowohl in seinen Siete canciones populares espagnolas als auch im «Feuertanz» – dem Danza del fuego – bedient. In der zweiten Hälfte dieses Abends legen wir einen Schwerpunkt auf Ungarn und wagen einen Exkurs in die Welt des sowjetisch-armenischen Komponisten Aram Katschaturjan und seines Säbeltanzes aus dem Ballett Gayaneh. Er wird oftmals für Trickfilme und Videospiele verwendet, beispielsweise Loony Tunes oder ältere Micky-Maus Trickfilme – vielleicht haben Sie ihn auch schon einmal gehört? Doch auch der Wiener Walzer und der wohl bekannteste Vertreter dieser Gattung darf bei unserem Fest des Tanzes nicht fehlen: Johann Strauss’ Sohn – seine «Rosen aus dem Süden» sind nicht so berühmt wie sein «Frühlingsstimmen-Walzer», laden jedoch genauso zum Tanzen ein. Wir beenden den Abend mit einem griechischen Tanz – Zorba’s Tanz von Mikis Theodorakis. Die Figur des Zorbas, wie sie in Nikos Katzanzakis’ Roman Alexis Sorbas beschrieben wird, gab es wirklich, auch wenn der ihm im Roman zugeschriebene Freiheitsdrang wohl eher der des Autors war. Denn auf dessen Grabstein auf Kreta steht auch:
«Ich will nichts. Ich brauche nichts. Ich bin frei.»
Und frei macht uns auch der Tanz. Lassen Sie uns also diesen wunderbaren Tanzabend gemeinsam genießen und wenn Sie möchten, dürfen Sie bei uns auch das Tanzbein schwingen!
Künstler*innen
Karel Boeschoten
Violine
Elisa Bösch
Violine
Konstanze Pietschmann
Violoncello
Alexander Boeschoten
Klavier