Weeping Willow
Klaviertrios der Moderne
10 . August 2024 | 18:00 Uhr
Regine-Hildebrandt-Haus (Dachgeschoss), Sachsenhausener Str. 1
«Weeping Willow» – die Trauerweide – ist der erste Satz des Shiraz-Klaviertrios von Behzad Ranjbaran. Der iranische Komponist widmet dieses Trio der iranischen Stadt «Shiraz» und reflektiert die wichtigsten Elemente, für welche die Stadt berühmt ist: Poeten, historische Gärten, Nachtigallen und Wein. Unter der Trauerweide treffen sich drei Poeten und diskutieren leidenschaftlich. Und so haben auch wir drei sehr unterschiedliche Komponisten auf dem Programm, die mit ihrer Musik einen leidenschaftlichen Beitrag leisten.
Schostakovich ist zwar erst im kommenden Jahr Jubilar, wir möchten uns aber nichtsdestotrotz bereits in dieser Saison seiner wunderbaren Musik zuwenden. Anders als die sehr bekannten Klaviertrios von Schostakovich, werden die sieben Romanzen für Klaviertrio und Sopran nur selten zu Gehör gebracht. Dies erstaunt insofern, da diese sieben kurzen Lieder mit einer unglaublichen Vielfalt und einem immensen Spannungsbogen aufwarten. Die interessante Besetzung wird dabei nicht immer komplett eingesetzt, sondern tritt in allen möglichen unterschiedlichen Formationen auf. Mal tritt der Sopran mit der Violine in einen Dialog, dann wieder mit dem Klavier und dem Violoncello, und erst im letzten Lied werden alle miteinander vereint und erinnern uns daran: Musik vereint uns alle und spendet großen Trost.
«Musik, Beherrscherin der Erde! / Trotz Tod und Qualen und trotz Leid: / Der letzte Becher, den ich leere, / Sei noch in Demut dir geweiht!»
Die Texte stammen von dem russischen Dichter Alexander Blok. Schostakovich vertonte die düsteren Texte zum 50. Jahrestag der Oktoberrevolution.
Dazu gesellt sich, neben Ranjbaran, ein Standardwerk: das Klaviertrio in a-Moll von Maurice Ravel. Ravel hatte Zeit seines Lebens eine starke Bindung zur Lyrik fremder Länder. Er vertonte griechische oder hebräische Gedichte und passte seine Musik dem Sprachduktus dieser Sprachen an. So fasst er die gegensätzlichen Werke einmal aus dem Russischen und einmal aus dem Persischen zusammen und wir beenden diese spannende Gegenüberstellung mit diesem fulminanten Werk.
Setzen Sie sich also mit uns unter die Trauerweide und lassen Sie sich Geschichten fremder Welten erzählen. Tauchen Sie ein in die sinnliche Welt von «Tausendundeine Nacht», der russischen Melancholie und der französischen Fulminanz.
Künstler*innen
Sarah Kollé
Sopran
Nathalie Schmalhofer
Violine
Konstanze Pietschmann
Violoncello
Yona Sophia Jutzi
Klavier